Breite Anwendungsgebiete mit re-bar
Das re-bar Verstärkungssystem lässt sich für verschiedene Zwecke im Industrie-, Hoch- und Brückenbau einsetzen. Statische Verstärkungen werden bei Änderungen der Nutzung oder dem Tragsystem (Entfernen von Auflage oder Stützen, Deckenausbrücken) oder zur Erhöhung der Lebensdauer erforderlich. Dank der Vorspannung wird die Baustruktur entlastet und muss sich nicht zuerst weiter verformen, um die Verstärkungsmassnahme zu «aktivieren».
Industrie- und Hochbau
Brückenbau
Erdbebenverstärkung
Verstärkungen von Stahlbeton
Biegeverstärkung von Platten (überkopf) |
re-bar wird im Spritzmörtel am aufgerauten Traggrund befestigt. Der neue Mörtel ersetzt die alte, schadhafte und allenfalls carbonatisierte Betonschicht, und dient zugleich als neues Alkalidepot. Die Verstärkungsarbeiten können in Massnahmen integriert werden, die ohnehin notwendig sind.
Biegeverstärkung von Platten (horizontal) |
Im Verguss- oder Reprofiliermörtel wird re-bar entweder ganzflächig oder nur in Frässchlitzen appliziert. Die aktive Verstärkung von Negativmomenten kommt bei Balkonen, bei Industrie-/Hochbauten oder bei Brückenplatten zum Einsatz.
Das Aktivieren von re-bar ist auch mit elektrischem Widerstandsheizen möglich.
Biegeverstärkung von Betonträger |
Bei Verstärkungen von Unterzügen und Betonträger kann die Verankerungszone mit U-Bügel robuster ausgestaltet werden. Die Bügel leiten die Zugkräfte in die Betondruckzone und erhöhen zudem den Schubwiderstand.
Schubverstärkungen von Betonträger |
Vorteile der einfach zu applizierenden Schubverstärkung hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit sind vergleichbar mit denen von Biegeverstärkungen. Die innenliegenden Schubbügel können nachweislich entlastet werden (siehe Versuche an T-Träger).
Zugverstärkungen von Wänden/-sockel |
Eine solche Verstärkung kann bei hohen Spreizkräften und zunehmenden Rissen nützlich sein. Ebenfalls wird re-bar bei neuen Aussparungen oder auskragenden Betonwänden eingesetzt.
Die Kombination mit aufgebogenen und eingeklebten Endhaken ist möglich.
Erhöhung des Durchstanzwiderstandes |
Für kleine Defizite des Durchstanzwiderstandes kann re-bar eingesetzt werden, um den Gehalt der Biegebewehrung zu erhöhen. Die Stäbe werden mit Endhaken ausgestaltet. Der Vorteil dieser Lösungen ist, dass die Zusatzbewehrung sofort aktiv trägt und auf einem ähnlichen Spannungsniveau liegt wie die innenliegende Bewehrung. Zudem ist re-bar sehr duktil.
Umwicklung von Silos |
Vorgespannte Umwicklungen wirken radial gegen den Wasserdruck. Dank den aktiv tragenden re-bar Stäben können Rissöffnungen beschränkt werden. Das System erlaubt zudem ein gleichmässig verteiltes Einleiten der Kräfte und benötigt keine grossen Ankerköpfe.
Kombination mit Faserverbundwerkstoffen |
Die memory®-steel Verstärkungslösung soll immer dort eingesetzt werden, wo es Sinn macht. Beispielsweise können Gebrauchslasten damit abgedeckt werden. Nachträglich werden CFK-Lamellen oder Kohlenfasergewebe zur Abdeckung der restlichen Traglast (Biegung und Schub) eingesetzt.
Für eine zusätzliche Ausnutzung aller Verstärkungssystemen können Betontragwerke vorgängig mit hydraulischen Pressen entlastet werden.
Erdbebenverstärkungen von Mauerwerk
Vertikale/diagonale Verstärkung von Wänden |
Das re-bar System erlaubt eine einfache Lösung zur seismischen Verstärkung von Mauerwerkswänden. Die Stäbe werden vertikal oder diagonal in Frässchnitte vermörtelt und in den angrenzenden Betondecken verankert. Dadurch werden Kräfte abgeleitet und die Wände unter kontrollierte Kompression gesetzt, was den Schub- und Biegewiderstand im Erdbebenfall erhöht.
Auch bei dünnen Betonplatten lassen sich einfache Lösungen zur Verankerung finden. Die Massnahme trägt nicht zusätzlich auf (minimaler Platzverbrauch / keine Ankerköpfe) und kann individuell je Stockwerk angebracht werden.
Instandsetzung von historischen Bauten
Verstärkung von Bruchsteinmauerwerk |
Bei alten Gebäuden kommt es häufig zu differentiellen Setzungen oder Rissen im Mauerwerk. re-bar kann auch hier in Frässchnitten eingesetzt werden, um weitere Rissausbreitungen zu verhindern. Schadhafte Kalkmörtelfugen können saniert werden.
Biegeverstärkung von Hohlkörperdecken |
In alten Gebäuden finden sich vielerorts filigrane Hohlkörperdecken (bspw. zementöse Hourdis-Elemente). Deren Instandhaltung ist äusserst schwierig. Unter gewissen Umständen sind Verstärkungen mit re-bar und einer reduzierten, kontrollierten Hitzezufuhr machbar.
Biegeverstärkung mit re-plate
Das re-plate System wird für Biegeverstärkungen von schlanken Betonplatten im trockenen Innenbereich eingesetzt (Industrie- und Hochbau). Dank der Vorspannung wird die Baustruktur entlastet und muss sich nicht zuerst weiter verformen, um die Verstärkungsmassnahme zu «aktivieren». Die Durchbiegung kann reduziert werden. Nach der Installation und/oder bereits im Werk wird eine Korrosionsbeschichtung (Sikaflex® PRO-3 Purform und Macropoxy® EG-1 Plus, ehem. SikaCor® EG-1 Plus) appliziert.
Biegeverstärkung mit Brandschutz |
re-plate eignet sich zur Biegeverstärkung. Ist die normative Brandlast ohne Verstärkung nicht erfüllt, muss re-plate gegen Brandeinwirkung geschützt werden. Der kostengünstige Brandschutz-Spritzputz SikaCem® Pyrocoat ist für solche Anwendungen getestet und zugelassen. Dabei sind vergleichsweise dünne Schichtstärken erforderlich.
Kombination mit Faserverbundwerkstoffen |
Die memory®-steel Verstärkungslösung ist aktiv tragend und kann auch ständige Gebrauchslasten aufnehmen. Restliche Biegemomente zur Erfüllung der Tragsicherheit können auch mit herkömmlichen CFK-Lamellen abgedeckt werden. Zusammen mit dem Brandschutz SikaCem® Pyrocoat können wirtschaftliche Gesamtlösungen gefunden werden.